Der Bau einer Modellsegelyacht |
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Auch bei mir steht die Zeit nicht still, ich habe nun fast meinen staatlich geprüften
Techniker fertiggestellt und schon lange nichts mehr geschrieben. Das soll sich jetzt ändern.
In den letzten Weihnachtsferien habe ich mit einem neuen Projekt angefangen. Ich wollte
schon immer ein Modellboot, welches von der ersten Planke selbst erbaut wird, bauen. |
![]() |
= | ![]() * Bilder von Uwe Kreckel |
Zeitgleich wurden
in der "Schiffsmodell" zwei zusammengehörige Pläne einer kleinen Segelyacht veröffentlicht.
Der kleine Knickspanter von Uwe Kreckel sollte einfach und schnell zu bauen sein. Die Pläne
aus der Zeitschrift machten einen guten Eindruck, dennoch bestellte ich beim Weihnachtsmann
die Originalpläne. Diese sind auf DIN A0 und bilden die Yacht 1:1 ab. Es hat sich jetzt auch
herausgestellt, dass die Pläne in der Zeitschrift ein kleines Maßstabsproblem haben. Ich
empfehle die Pläne von Uwe Kreckel, diese sind in einer hervorragenden Qualität und eine sehr
gute, ausführliche Bauanleitung liegt bei.. |
![]() Foto Plan1 |
![]() Foto Plan2 |
![]() Foto Plan Gaffelrigg |
Ich will jetzt nicht zu viel Text schreiben, sondern euch durch leckere Bilder
neugierig machen. Zu erwähnen ist aber, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt nur Bausatzmodelle
fertiggestellt habe. Ein Boot wie dieses ist auch für mich neu. Ich wünsche mir und allen
Erbauern ein gutes Gelingen. Vielleicht trifft man sich auf einer Regatta. Es sind wohl
schon einige hundert Pläne im Umlauf. |
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Start am 28.12.2004: 1. Baustufe: Zuerst die Leisten für das Hellingbrett ablängen, Linien anzeichnen und aufkleben. Spannten aus 4mm Birkensperrholz und die Kielteile wurden ausgesägt, aufgeklebt und Kielsektion eingepasst. Danach werden die Stringer eingesetzt und der ausgeschnittene Heckspiegel am Kiel befestigt. Tipp: Die Teile, welche ausgesägt werden müssen, vom Plan kopieren und mit Doppelklebeband auf das Sperrholz aufkleben (lässt sich leichter entfernen). Wenn gleich zwei Boote gebaut werden sollen, ruhig das Holz zweilagig (mit Doppelklebeband) nehmen. |
![]() schon nach einem Tag tut sich was |
![]() Helling, Spanten, Kielsektion und Stringer |
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2. Baustufe: Am nächsten Tag wurden die ersten Planken vom Plan
kopiert, auf das 1mm Sperrholz geklebt
und ausgesägt. Danach wurden die Planken mit Sekundenkleber an das Gerippe geheftet. |
Jetzt folgen Feil- und Schleifarbeiten um die überstehenden Planken anzupassen. Danach sollen
die Planken 3 und 4 den Rumpf verschließen. Vorher werden die vorhandenen Planken im Heckbereich
an den Heckspiegel geklebt |
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3. Schritt: Nun werden die schon erwähnten Bodenplanken verklebt und jeweils passend
verschliffen. Danach werden die Bugplanken angepasst und ebenfalls verklebt, was nicht ganz
einfach ist. Dann kann der Rumpf von der Helling getrennt werden. Tipp: Das Verkleben der Bodenplanken ist mit etwas dickflüssigem Sekundenkleber recht einfach und schnell zu bewerkstelligen, nur im Bugbereich benötigt man Geduld und sollte Schritt für Schritt vorgehen. |
![]() 1. Bodenplanke ansetzten und verschleifen |
![]() Beide Bodenplanken montiert |
![]() Ordentlich Späne mit der Proxon machen |
![]() und die Bugplanken anpassen und kleben |
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4. Stufe: Jetzt ist es an der Zeit, dem Boot seinen Kiel zu spendieren.
Ich habe mir Gedanken über die Realisierung eines Wechselkiels gemacht. Geprüft wurde die
Durchführbarkeit und ob es Sinn macht. Ich finde es macht Sinn, da ich später keinen Eingriff in
die Grundstruktur des Bootes machen möchte. Ich möchte mir aber die Möglichkeit eines tieferen
Schwerpunktes, durch Verlängern des Kiels und Tiefersetzen des Bleigewichts offen halten. Ebenfalls
ist der Transport und das Handling an Land ohne Kiel einfacher. Die Praxis wird zeigen, ob ich da
richtig liege. Entschieden habe ich mich für einen Steckkiel. Als Material wurde statt 4mm Polystorol 2 x 2mm gewählt. Der Kiel besteht nun aus dem oberen Teil, verklebt im Rumpf, und dem steckbaren Teil. Es werden jeweils 1mm tiefe Nuten für 2mm Alu-Flachmaterial in die einzelnen Seitenteile gefräst. Die Teile werden dann paarweise verklebt, in den abnehmbaren Teil werden zusätzlich die Aluleisten geklebt. Tipp: Das Fräsen erfordert eine Kühlung, am besten mit Spiritus o.ä. Ich hatte keinen da, also wurde Wasser mit Spülmittel verwendet. Das Ergebnis war zufriedenstellend. Teile mit Polystorolkleber kleben. Achtung: Material wird angelöst, nicht zu viel verwenden! Es können sich weiche Stellen bilden. Diese ließen sich anbohren und sind dann ausgehärtet. Sauber arbeiten, damit eine möglichst gute Passung entsteht. |
![]() Fräsarbeiten für den Steckkiel |
![]() Der fertige Satz bestehend aus Ober- und Unterteil |
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5. Stufe: Innenausbau, selbstlenzende Pflicht, Verstärkungen im Rumpf
und das Ruder. Jetzt gehen die ersten Feinheiten los. Eine Pflicht wird gebaut und eingepasst.
Anders als im Plan soll diese über Kreuz selbstlenzend sein. Ich hoffe es funktioniert,
bei meinem Vorbild (Mein großes "Modell" mit 550cm) ist dieses System einwandfrei in Funktion
(Wir werden sehen und ich werde berichten). Einige Verstärkungen habe ich massiver als im
Plan ausgeführt. Speziell die Leisten am Mastrohr und am Rumpf, wo die Wanten angeschlagen
werden, sind die Leisten stärker ausgeführt. Das Ruder wird nach Plan gebaut.
Tipp: Bitte die selbstlenzende Pflicht nicht gleich nachbauen, ich weiß nicht ob es funktioniert. Leider ist es nicht möglich, die Auslässe über der Wasserlinie zu montieren. Vorgesehen ist eigentlich eine versiegelte Pflicht, in der auch ruhig etwas Wasser stehen kann. Ich werde das Boot noch mit Styropor ausfüttern. Sicher ist sicher. |
![]() Der fast fertige Rumpf |
![]() Teile der Pflicht und das Ruder |
![]() Pflicht mit Lenzsystem über Kreuz |
![]() Öffnungen Lenzanlage und Ruder |
Zur Zeit habe ich dieses Projekt aus Zeitmangel zurückgestellt, aber Antworten auf gestellte Fragen beantworte ich trotzdem gerne. |
Bei Fragen und Anregungen oder im schlimmsten Fall
eines Fehlers gerne eine Mail an: Torben.Hinrichsen@web.de |